BAV-Betriebliche Altervorsorge

Was ist eine betriebliche Altersvorsorge?

Die betriebliche Altersvorsorge lohnt sich. Sie als Arbeitnehmer haben einen Anspruch auf eine Entgeltumwandlung, dass bedeutet, dass Teile Ihres Lohns oder Gehalts für eine spätere Altersvorsorge gespart werden.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer:

Der Arbeitgeber beteiligt sich oft am Aufbau einer betrieblichen Altersvorsorge oder finanziert sie sogar ganz.

 

Wenn Sie eigene Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung zahlen, fördert der Staat dies in beachtlichem Umfang. Ihr Beiträge, die Sie direkt aus dem Bruttogehalt zahlen, können bis zu einer jährlichen Höchstgrenze unversteuert und sozialabgabenfrei sein. In jedem Fall organisiert und führt der Arbeitgeber die betriebliche Altersversorgung durch. Er kümmert sich um Beitragszahlungen, wählt die Anlageform aus und ist der Vertragspartner für den ausgewählten Anbieter beziehungsweise Finanzdienstleister. Im Tarifvertrag ist festgelegt oder auf betrieblicher Ebene vereinbart, wie dies im Einzelnen abläuft. Jedoch sind Arbeitgeber nicht verpflichtet sich am Aufbau der Betriebsrente zu beteiligen beziehungsweise diese zu finanzieren. In jedem Fall, ob Sie die Beiträge Ihrer Betriebsrente allein zahlen oder sich Ihr Arbeitgeber daran beteiligt, haben nur Sie allein Anspruch auf die spätere Rentenzahlung.

Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge:

  • Ihr Arbeitgeber übernimmt für Sie die Durchführung und die damit verbundenen Formalitäten, somit müssen Sie sich hierum nicht kümmern. Genauso führt er Beiträge für Sie ab.
  • Im Gegensatz zu der privaten Altersvorsorge sind teilweise die Verwaltungs- und Abschlusskosten günstiger, da sie auf eine größere Personengruppe verteilt sind oder Ihr Arbeitgeber einen Mengenrabatt erhält. Es gibt unter Umständen auch speziell auf das Unternehmen zugeschnittene Tarife mit niedrigeren Verwaltungskosten.
  • Viele Arbeitgeber sind tarifvertraglich verpflichtet oder freiwillig bereit, ihre Beschäftigten beim Aufbau einer betrieblichen Altersvorsorge zu unterstützen.
  • Die Leistungen können bei tariflichen Modellen speziell auf die jeweiligen beruflichen Risiken zugeschnitten sein.
  • Nebeneinander können Sie mehrere Förderungswege nutzen.
  • Werden die Beiträge für Ihre betriebliche Altersvorsorge direkt aus Ihrem Bruttogehalt entnommen (Entgeltumwandlung), bleiben diese Beiträge steuer- und abgabenfrei.
  • Auch bei einer Insolvenz Ihres Arbeitgebers sind Ihre Anwartschaften nicht gefährdet.

Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge:

  • Wegen der Sozialabgabenfreiheit fallen allerdings Ihre Ansprüche bei der gesetzlichen Rente (oder z.B. Der Arbeitslosenversicherung) dann entsprechend geringer aus.
  • Wenn Sie die betriebliche Altersvorsorge mit Beiträgen aus Ihrem Arbeitsentgelt (Entgeltumwandlung) finanzieren, sollten Sie bedenken, dass Sie von der späteren Betriebsrente (sofern diese mit anderen Versorgungsbezügen und gegebenenfalls einem Arbeitseinkommen einen bestimmten Betrag (2016 = 145,25 € im Monat) übersteigt) die vollen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen müssen. In der Regel ist dies bei den Leistungen der privaten Altersvorsoge nicht der Fall.

Die betriebliche Altersvorsorge bietet auch für Arbeitgeber Vorteile. Eine wichtige Rolle spielt sie auch beispielsweise beim Gewinnen von Mitarbeitern. Da die Arbeitgeber ihren Beschäftigten mit der betrieblichen Altersvorsorge ein finanziell attraktives Zusatzangebot unterbreiten und ihre Aufwendungen steuerlich gelten machen können, profitiert auch der Arbeitgeber.

Wie schließe ich eine betriebliche Altersvorsorge ab?

Direktversicherung:

Die Direktversicherung ist eine Renten- oder eine Lebensversicherung, die der Arbeitgeber als Versicherungsnehmer zugunsten seiner Beschäftigten abschließt. Ihr Arbeitgeber kann die Beiträge zur Direktversicherung in vollem Umfang alleine tragen, sie können aber auch zwischen Ihrem Arbeitgeber und Ihnen aufgeteilt oder im Rahmen einer Entgeltumwandlung vollständig von Ihnen gezahlt werden. Sie (gegebenenfalls auch Ihre Hinterbliebenen) erwerben unabhängig davon, den Anspruch auf die spätere Rentenleistung aus dieser Versicherung. Für kleine Unternehmen und Betriebe eignet sich gerade die Direktversicherung, da sie nur wenig Verwaltungsaufwand auf der Arbeitgeberseite hat. Dies liegt daran, dass die Versicherungsgesellschaft die Kapitalanlage und Kapitalverantwortung übernimmt und später auch die Versorgungsleistungen auszahlt.

Wenn Sie für eine spätere Betriebsrente Teile Ihres Entgelts in eine Direktversicherung umwandeln, ist es gut zu wissen, dass der Arbeitgeber die Versicherung nicht verpfänden, abtreten oder beleihen darf, Überschussanteile nur zur Verbesserung der Leitung verwendet werden und Sie die Versicherung auch bei ausscheiden des Unternehmens mit eigenen Beiträgen fortführen können. Ihre Arbeiterbeiträge für Direktversicherung werden vom Staat unterstützt. Bis zu vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (West) der Rentenversicherung (2016 = 2976 €) können Sie jährlich steuer- und beitragsfrei umwandeln. Wenn die Beiträge aufgrund einer Versorgungszusage geleistet werden, die nach dem 31.Dezember.2004 erteilt wurde, können Sie zusätzlich 1800 € steuerfrei, aber sozialversicherungspflichtig umwandeln. Wenn der Arbeitnehmer im betreffenden Kalenderjahr Beiträge für einen Altvertrag pauschal versteuert wurde, gilt dies jedoch nicht. Wenn Sie den Aufbau Ihrer betrieblichen Altersvorsoge in einer Direktversicherung allein finanzieren und hierfür Lohn umwandeln, können Sie entweder die Steuer- und Sozialabgabenfreiheit für Ihre Beiträge oder aber die staatliche Riester Förderung nutzen.

Kapitalwahlrecht

Bei dem Ablauf der Versicherung im Rentenalter haben Sie ein Kapitalwahlrecht (Auszahlung des vollen angesammelten Kapitals) oder ein Recht auf eine lebenslange Rente. Beim Abschluss einer Direktversicherung beachten Sie bitte, dass beim Rentenbeginn die eingezahlten Beiträge und die Überschüsse zu 100 % versteuert werden müssen.